RetroBook 8540p #2:

Imperfektionen und Kompatibilität

Veröffentlicht am 15. Mai 2025 um 19:20

Hier geht es um allgemeine Informationen wie nahe dieses Modell an die Anforderungen, die ich gestellt habe, kommt. Das ist hauptsächlich die Kompatibilität mit Windows XP – zum Teil wegen der Nostalgie, zum Teil wegen des sehr geringen Ressourcenverbrauchs. Gute Mobilität ist auch wichtig.

Man merkt, ich mag Windows XP einfach – Trotzdessen das es ein 32-Bit-Betriebssystem ist und daher nur maximal 4 GiB RAM adressieren kann. Ja es gab auch eine 64-Bit Version von XP, für die es aber so gut wie keine Softwareunterstützung gibt oder gab, daher ignoriere ich diese – zumal die „normale“ 32-Bit Version meine Kindheit und Jugend geprägt hat, mit allen ihren Macken und Besonderheiten.

Im ersten Schritt ist es wichtig zu wissen wo die Grenzen der Softwareunterstützung für Windows XP liegen, genauer: Treiber.

Offiziell ist die neueste Intel Plattform, die Windows XP mit Service Pack 3 unterstützt, „Ivy Bridge“ .
Das ist die Serie deren Modelle im Format „3xxx“ benannt waren, eine leichte Verbesserung der zuvor veröffentlichten „Sandy Bridge“ Architektur – Diese war für sehr gute Übertaktbarkeit im Desktop-Bereich bekannt (Namensschema „2xxxK“). Im Falle von Mobilprozessoren wäre das als stärkster Prozessor beispielsweise ein „Intel Core i7-3940XM“, im Desktopbereich war der i7-3770K bzw. i7-3770 sehr beliebt.

Mit leichten Modifikationen sollte auch ein „Haswell„-System („4xxx“) oder sogar neuer machbar sein, mit zunehmenden Schwierigkeiten je neuer die Plattform ist.

Mein Ziel war aber die Hardware nativ zu unterstützen, zumal fast alles was nach Intels Core2 Architektur veröffentlicht wurde genug Leistung bieten sollte um Spiele aus der Windows XP Zeit zu spielen. Die Grenze ist demnach Ivy Bridge.

Warum einen Intel-Prozessor?

Auch wenn ich AMD schon immer lieber mochte als Intel, war die Hardware von Intel aus diesem Zeitraum einfach besser – Kann ich nicht anders sagen. Insbesondere als es bei AMD nur die sehr hitzköpfigen FX CPUs und A-Serie APUs gab. Ich freue mich sehr das AMD mit Ryzen später einen (sehr) großen Wurf gemacht hat.

…Grafik?

Ich bin schon länger von Nvidia angetan.
Nicht von der Firma, die macht gerade in den letzten Jahren immer öfter sehr komische Dinge.
Aber von der Hardware und den Treibern – Also zumindest unter Windows.
Die waren seit jeher einfach stabiler und problemloser als die von ATI, heute AMD, zumindest meiner Erfahrung nach.
Für Linux und Hackintosh ist AMD die um einiges bessere und oft einzige Wahl.

Das neueste was von Nvidia Treiberunterstützung für XP hat, und das zum Teil auch nur mit Treibermodifikationen – sind Grafikchips aus der Maxwell-Architektur (Namensschema (GT bzw. GTX 9xxM)). Offiziell ist die neueste GPU die ohne Modifikationen läuft die GTX 960 mit 2 GB (Desktop).

In einem anderen Beitrag gehe ich darauf ein, was der maximale Windows XP Desktop PC ist, dieser vereint gleich mehrere Superlativen und technische Besonderheiten.

Zurück zum eigentlichen Thema, was macht das HP EliteBook 8540p zu einem guten Retro-Notebook für Windows XP?

Vorteile:

  • Ich besaß schon mehrere Exemplare davon und ich wollte zwei identische Systeme (Partnerin, Ich)
  • Preis / Leistung sehr gut
  • Es ist voll kompatibel, da erste Generation Intel Core Prozessor und ältere Nvidia GPU
  • Treiber für Windows XP (und Windows 7) direkt von HP für sämtliche Hardware (Nicht selbstverständlich!)
  • WLAN-N-Karte mit 5 GHz Unterstützung – Auch eher selten mit XP Support
  • 15″ Display mit guter HD+ Auflösung – 16:9 ist heute Standard
  • Ersatzteile wie Akku oder Netzteil kein Problem und Günstig
  • Trackpoint vorhanden
  • Tastatur ziemlich gut, mit Nummernblock
  • Wirklich schöne Touchfelder für Multimediafunktionen
  • Durchdachtes Design, gute Reparier- und Wartbarkeit
  • Qualität des Geräts ist sehr gut, hochwertige Materialien
  • Kühlung gut ab Werk, trotz überbordenden Aufrüstungen die von HP so nie vorgesehen waren
  • Wir haben Modelle die Original ohne Webcam kamen („Datenschutz“)
  • MXM-A 3.0 GPU, also austauschen bzw. aufrüsten der GPU – in einem Notebook!


Nachteile:

  • Es gibt deutlich leistungsstärkere, trotzdem kompatible Optionen (Ivy Bridge CPU / Maxwell GPU)
  • 17″ mit Full HD Auflösung wäre deutlich standardmäßiger und somit besser – Abstriche bei Mobilität
  • Noch besser für wirklich alte Spiele wäre ein 4:3 Seitenverhältnis, aber das ist Wunschdenken
  • Nur ein SATA-Datenlaufwerk vorgesehen, es gibt Notebooks mit 2 Schächten
  • Tastaturbeleuchtung mit LED von oben wie frühere ThinkPads, nicht so toll – Aber zweckmäßig
  • Akkulaufzeit fast nicht existent, auch mit neuem Akku
  • Es gibt wohl BIOSWhitelists für Modems bzw. WLAN-Karten die Auf- / Umrüstungen verhindert

Aus meiner Sicht sind die Nachteile zu vernachlässigen, hauptsächlich weil ich dieses spezifische Modell ja schon besaß und günstig erwerben konnte – Das Preis- / Leistungsverhältnis des Projekts sollte wenigstens annähernd im Rahmen bleiben. Auch unabhängig davon ist es eine solide Wahl, wenn man alles berücksichtigt.

Für jeden der noch kein Retro-Notebook besitzt und über diesen Post stolpert würde ich raten auch nach den Nachfolgemodellen im mobilen Workstationbereich von Dell (Precision) und HP (EliteBook, ProBook) zu schauen – Einfach nur weil der Plattformsprung von der ersten zur zweiten und dritten Generation Core-i (Ivy Bridge) beachtlich ist.

Alleine der Leistungsunterschied der CPU kann selbst im Notebooksegment 3x betragen – von z.B. einem i7-840QM (Nehalem – Clarksfield) zu einem i7-3840QM (Ivy Bridge). Zusätzlich unterstützt Ivy Bridge und auch der Vorgänger Sandy Bridge SATA-III, gegenüber SATA-II der ersten Generation der CPUs und davor – das macht bei SSDs einen riesengroßen Unterschied (Doppelter Durchsatz!).

Als Besonderheit gab es vereinzelt sogar Support für PCI-Express 3.0, statt 2.0 der vorherigen Generationen, aber soweit mir bekannt ist nur im Desktopbereich und auch nur sehr selten („Inoffiziell“).

Als nächstes gehe ich also darauf ein was an diesem Notebook wie sinnvoll aufgerüstet werden kann und was für Probleme das mit sich bringen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert