Wie auch bei den Prozessoren zuvor helfen die Dokumente von HP ein wenig weiter.
Hier findet sich auch wieder das originale Service- und Wartungshandbuch für beide Modelle (Englisch):
https://www.levnapc.cz/ProductsFiles/hp-elitebook-8540p-8540w-manual-en.pdf (archive.org)
Auf Seite 60 gibt es eine Übersicht der Speichermodule, die unterstützt werden:

Das die kleineren Module mit 1600 MHz gelistet sind, was meines Wissens von keinem der mit dem Mainboard / Chipsatz lauffähigen Prozessoren unterstützt wird ist etwas kurios. Einen Unterschied macht es nicht, schnellerer RAM wird einfach heruntergedrosselt – Ich vermute das es so für HP einfacher war bzgl. Hardwarelagerhaltung – 1600 MHz ist was üblich war bei DDR3 in sehr vielen Geräten dieser Zeit und vorallem in den Folgejahren.
Das Maximum an RAM für die Modelle wären folgendes:
| 8540p | 8540w | |
|---|---|---|
| Maximale Gesamtkapazität | 16 GB | 32 GB |
| Maximale Anzahl SO-DIMM Module | 2 x DDR3 | 4 x DDR3 |
| Genutzte Speicherkanäle der CPU (Interne Belegung) | 2 / 2 (__ A2 + __ B2) | 2 / 2 (A1 A2 + B1 B2) |
| Position der Module | Je ein Modul unter der Tastatur und unter der RAM-Klappe auf der Unterseite | Je zwei Module unter der Tastatur und unter der RAM-Klappe auf der Unterseite |
| Maximal erreichbarer Takt | 1066 MHz bei Dual-Core CPU 1333 MHz bei Quad-Core CPU | 1066 MHz bei Dual-Core CPU 1333 MHz bei Quad-Core CPU |
Exkurs RAM-Bauformen
Zur kurzen Erklärung, da dies hin und wieder kaum differenziert wird, gibt es bei DDR-RAM allgemein drei Arten der Bauform, dies gilt sowohl für DDR, als auch DDR2, DDR3, DDR4 und DDR5. Vermutlich auch für die Nachfolger.
| Bauform | Beschreibung | Anwendungsbereich | Modular / wechselbar? | Arten |
|---|---|---|---|---|
| DIMM | Dual Inline Memory Module | Desktop, Server | Ja | UDIMM, RDIMM, NV-DIMM, etc. |
| SO-DIMM | Small Outline – Dual Inline Memory Module | Mobil | Ja | UDIMM, RDIMM |
| LP | Low Power | Ultra-Mobil, Smartphones, Tablets, etc. | Nein | vermutlich auch unbuffered bzw. registered möglich |
Dazu sehr detailliert hier mehr: DIMM
In ein Notebook, sofern der RAM nicht verlötet wurde (Was bei modernen Geräten leider zunehmend der Fall ist), passen demnach NUR SO-DIMM Module, beim 8540p die Variante DDR3.
Wenn das Notebook danach ausschließlich für Windows XP verwendet werden soll, sind 4 GB RAM insgesamt das Optimale, am Besten in Form von zwei Riegeln mit je 2 GB Kapazität (Dual Channel Betrieb) – Als 32-Bit Betriebssystem kann XP nicht mehr als 4 GiB adressieren, egal wieviel Speicher eingebaut ist.
In unserem Fall betreibe ich das Maximum an Arbeitsspeicher, das in ein 8540p-Mainboard passt, nämlich zwei DDR3L SO-DIMM-Riegel á 8 GB, 1600 MHz des Herstellers SK Hynix, was insgesamt 16GB ergibt.
Immerhin plane ich mit einem Multi-Boot-Setup, dazu später mehr.
Dadurch das ich mich für einen i7-840QM als CPU entschieden habe, kann ich Taktraten von maximal 1333 MHz erreichen – Meine Speicherriegel werden also gedrosselt, erfreulicherweise aber im Tausch gegen etwas bessere Latenzen:

Wichtig ist, das DDR-SDRAM (DDR steht für Double Data Rate) die doppelte Taktrate angibt da bei der ansteigenden und auch der abfallenden Flanke pro Takt Daten übertragen werden.
Im Screenshot oben stehen aber die „echten“ Taktraten – 666.7 ist in Wirklichkeit 666.6667 Periode und entspricht 1333.3334 Periode MHz Takt. Das stimmt demnach mit dem was die CPU maximal kann überein („1333 MHz“). Ich bin froh das diese Speicherriegel diese Latenzen etc. ab Werk im SPD-Chip gespeichert zu haben scheinen und die passenden Werte zum Takt automatisch angewendet werden (Vom BIOS vermutlich). Glück gehabt.
Im BIOS des 8540p kann man dazu nichts einstellen, umso besser das alles vollautomatisch erkannt und eingestellt wird – Günstige No-Name Riegel werden diese Funktionalitäten vermutlich nicht oder zumindest nicht vollständig haben, also aufgepasst!
Ich in meinem Fall hatte vor längerem ein anderes, leicht neueres Notebook das irreparabel defekt war (Selbst von mir zerstört…PROCHOT Override, abgebrannt – anderes Thema), von dem vier dieser Riegel „übrig“ waren – ideal, zwei für jedes der zwei 8540ps. Zuvor hatte ich acht dieser Riegel gebraucht ersteigert, für einen (damals) guten Preis – Diese waren laut der Beschreibung von damals wohl aus Apple Mac Minis ausgebaut worden.
SK Hynix, Samsung, Micron (Crucial), Kingston sind alles gute Namen, ich tendiere normalerweise zu Samsung.
Modellnamen gibt es viele, Speicherhersteller nicht wirklich viele, also lieber genauer recherchieren.
Exkurs DDR3-SO-DIMM-Arten
Wichtig ist noch zu erwähnen, das es zwei weit verbreitete und eine weitere, wenig verbreitete Ausführung von DDR3 als SO-DIMM im Mobilbereich gibt:
| DDR3 | DDR3L | DDR3U | |
|---|---|---|---|
| Typ | „Normal“ | „Low Voltage“ | „Ultra Low Voltage“ |
| Betriebsspannung | 1.50V | 1.35V | 1.25V |
| Übliche Taktraten | DDR3‐800 (PC3-6400) DDR3‐1066 (PC3-8500) DDR3‐1333 (PC3-10600) DDR3‐1600 (PC3-12800) DDR3‐1866 (PC3-14900) DDR3‐2133 (PC3-17000) | DDR3L‐800 (PC3L-6400) DDR3L‐1066 (PC3L-8500) DDR3L‐1333 (PC3L-10600) DDR3L‐1600 (PC3L-12800) | DDR3U‐800 (PC3U-6400) DDR3U‐1066 (PC3U-8500) DDR3U‐1333 (PC3U-10600) DDR3U‐1600 (PC3U-12800) |
Die „U“ Variante habe ich in freier Wildbahn noch nie gesehen, in Geräten die später im Lebenszyklus von DDR3 auf den Markt kamen ist allerdings DDR3L sehr verbreitet. Dieses ist auch abwärtskompatibel zum „normalen“ DDR3 und kann somit in den meisten Fällen als direkter Ersatz für DDR3 verwendet werden (Wie auch im Falle des 8540p).
Aber Vorsicht:
Gerade die frühen CPUs der ersten Generation Core-i und besonders davor, also Core2 und noch davor sind in Ausnahmefällen sehr empfindlich bei RAM, dieser besteht bekanntermaßen ebenso wie die Prozessoren selbst aus Siliziumdies, die in unterschiedlichen Lithografieprozessen hergestellt werden.
Alte Prozessoren können hin und wieder nur mit den „älteren“, „gröberen“ RAM-Riegeln umgehen, ganz stark war dieses Problem zu Core 2 Duo / Core 2 Quad Zeiten wo der Grundaufbau eines Mainboards / des Chipsatzes noch etwas anders war.
Das hat auch etwas damit zu tun das diese älteren Prozessoren meist mit zwei Generationen RAM (z.B. DDR2 oder DDR3) klarkommen mussten und daher einfach empfindlicher zu sein scheinen.
Abschließend zum Thema RAM sei noch zu schreiben, das es generelle Unterschiede in der Bestückung der einzelnen Module gibt, die in diesem Aufrüstungsprojekt aber keine Relevanz haben, da der Speichercontroller in der CPU sitzt und dieser außer bei übertaktbaren Intel-Prozessoren den maximalen Takt bestimmt (1333 MHz beim i7-840QM, das ist fix).
So gibt es beispielsweise SS und DS Module, also einmal Single-Sided und Double-Sided – Einseitig oder Beidseitig bestückt. Außerdem gibt es Ranks, die nicht zwangsläufig der Bestückung folgen müssen: Single Rank, Dual Rank und Quad Rank.
Das Ganze ist definitiv eine Wissenschaft für sich, genauso wie auch RAM-Übertaktung ein komplexes Thema ist.
Weiter geht es mit dem wichtigsten aller Upgrades, sofern noch eine Festplatte (HDD) verbaut war.