RetroBook 8540p #5:

Aufrüstung – SSD

Veröffentlicht am 16. Mai 2025 um 11:14

Falls in dem Notebook noch eine Festplatte (HDD) verbaut sein sollte, dann ist dies das vom Gefühl her mit Abstand leistungssteigernste Upgrade (Sofern der RAM nicht so klein ist das er ständig volläuft und alles ausbremst).

Da gibt es eigentlich nichts HP-spezifisches zu beachten – Wie alle Notebooks aus dieser Zeit ist im Original eine 2.5 Zoll Festplatte verbaut, die mit Kreuzschlitzschrauben PH1 in einen Metallkäfig geschraubt und in einen SATA-Anschluss eingeschoben bzw. gesteckt ist. Seltener befindet sich die HDD auch in Kunststoff- oder Gummihalterungen, aber das Prinzip ist immer gleich.

Vergleich der SATA-Anschlüsse einer 3.5"und 2.5" HDD. Der Teil mit weniger Kontakten links im Bild ist für die Datenübertragung zuständig, der Teil rechts mit mehr Kontakten für die Spannungsversorgung (3.3V, 5V und 12V) (Bild: Dsimic)

Das 8540p hat leider altersbedingt nur SATA-II Anschlüsse, was das bzgl der möglichen Leistung bedeutet kann man dieser Tabelle entnehmen:

SATA ISATA IISATA III
Erscheinungsjahr200320042009
Maximale theoretische Geschwindigkeit in Megabit pro Sekunde1500 Mbps3000 Mbps6000 Mbps
Maximale realistische Geschwindigkeit in Megabit pro Sekunde
(Mit Overhead)
1200 Mbps2400 Mbps4800 Mbps
Maximale realistische Geschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde150 MB/s300 MB/s600 MB/s
SATA-Anschlüsse sind immer abwärts- und mechanisch kompatibel zueinander.

Trotz SATA-II eine SSD?

Für eine SATA-III-SSD ist dieses Notebook nicht ideal geeignet, da die meisten SSDs nahe an das Limit der SATA-III-Schnittstelle kommen und durch die Drosselung auf SATA-II-Geschwindigkeiten potenziell viel Leistung verloren geht.

Insbesondere modernere SSDs sind eigentlich mindestens im Lesen durchweg wesentlich flotter als die 300 MB/s sequentiellen Lesens die SATA-II bietet.

Diese Standards wurden ursprünglich für Festplatten entwickelt, diese erreichen bis heute nicht einmal SATA-II geschweige denn SATA-III Geschwindigkeiten, vorallem nicht im langsameren 2.5″ Formfaktor der mit nur 5 Volt auskommen muss (3.5″ ist generell eher leistungsstärker).

Der Unterschied selbst einer günstigen SSD im Vergleich zu den mechanischen Latenzen einer HDD nicht zu vergleichen, die „Responsiveness“ ist viel besser, auch wenn SATA-II drosselt. Von der vermiedenen Hitze und dem wesentlich niedrigeren Stromverbrauch abgesehen.

Wichtig zu erwähnen ist, das Windows XP den sogenannten „TRIM“ – Befehl nicht unterstützt. Das halte ich aber für verschmerzbar.

In jüngerer Zeit wurde SATA bei SSDs durch NVMe als Protokoll und M.2 als mechanischer Steckplatzstandard abgelöst, wodurch nun über PCI-Express um ein vielfaches schneller und effizienter kommuniziert werden kann (Es gibt auch SATA-SSDs die in M.2 Steckplätze passen, aber das ist ein anderes, aussterbendes bzw. ausgestorbenes Thema).

Welches SSD-Modell, es gibt so viele?

Da auch SATA ein zunehmend weniger genutztes Protokoll ist und die Hardware die ich zum Aufrüsten verwende eventuell doch noch einmal in Zukunft in einem anderen Gerät werkeln wird, habe ich mich für die (meiner Meinung nach) beste SATA-SSD im Konsumentenmarkt entschieden:

Eine Samsung 870 EVO mit stolzen (und teuren) 2 TB Speicherplatz.
Diese gibt es auch noch viel teurer mit 4 TB Speicherplatz und als QVO – Dann statt haltbarerem TLC mit bei mir sehr unbeliebtem QLC-Speicher sogar mit 8 TB, das wäre dann das absolute Maximum an SATA-SSD was im Moment in dieses Notebook passen würde.

Diese Umrüstung habe ich erst vor kurzem durchgeführt, weil ich ein recht gutes Angebot dieser 2 TB Variante entdeckt hatte. Zuvor waren jahrelang Samsung 860 Evo SSDs mit „nur“ 500 GB im Einsatz (Preis/Leistung!).

Samsung hat einen ziemlich guten Ruf und eine bewiesen hohe Haltbarkeit, auch durch die haltbarere TLC-Technologie dieses spezifischen Modells (870 EVO). Gleichzeitig ist ein sogenannter DRAM-Cache verbaut, der die Leistung zusätzlich weiter steigert. Ich habe nur Gutes über Samsung-SSDs zu sagen, auch bei neueren NVMe-Modellen.

Da kommt jetzt die Frage auf: Warum 2 TB und nicht gleich 4 TB oder gar 8 TB? Finanzielle Rationalität mal beiseite geschoben?

Das Ziel war mindestens Windows-XP Kompatibilität – Und das kann nur mit MBR umgehen.
Neuere Betriebssysteme nutzen GPT, der deutlich ausgefeilter, robuster und um einiges weniger limitiert ist.

Das technische Limit von MBR sind 2 TiB, daher die Wahl einer 2 TB SSD – Das ist rechnerisch das Maximum.
MBR führt auch beim Multi-Boot von Betriebssystemen zu weiteren Einschränkungen, dazu in späteren Beiträgen zur Software mehr.

Eine sehr gute Erkklärung zu dem Thema gibt es bei heise:
https://www.heise.de/tipps-tricks/Festplatten-Partitionen-MBR-oder-GPT-4351715.html (archive.org)

Jetzt geht es erst einmal weiter mit der GPU.

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