Mir ist vor einiger Zeit ein ziemlich fehlkonfiguriertes System zum Ausschlachten in die Hände gefallen:
| Prozessor | Intel Core i7-7700K 4 Kerne, 8 Threads Grundtakt 4.20 GHz |
| Kühler | Alpenföhn Sella (!) |
| RAM | 16 GB DDR4-2133 (2x 8 GB) Corsair Vengeance LPX |
| Mainboard | Gigabyte B250M-D2V (!) |
| Grafikkarte | MSI GeForce GTX 960 4 GB |
Man sieht sofort wo die Probleme liegen:
Stärkster Prozessor der Generation und DIESES Mainboard?
Dazu DIESER Kühler? Warum ist der RAM so LANGSAM…?
Bestandsaufnahme:
Kaby Lake – Könnte theoretisch sogar schon ohne Umwege mit PCIe 3.0 x4 NVMe SSDs umgehen, was einen enormen Geschwindigkeitsschub erzeugen würde – das wurde hier völlig vernachlässigt.
Die Anschlussmöglichkeiten sind auch weit von flexibel oder zahlreich, das ist ein Low-Cost Board für Office-PCs, nicht für einen i7-7700K:



Die VRMs dieses Boards können den i7-7700K nicht länger als 5 Minuten Volllast selbst ohne AVX oder AVX2 versorgen, bevor diese sich wegen Überhitzung drosseln (Nicht einmal kleine Passivkühlkörper sind vorhanden) und den Prozessor heruntertakten. Dieses Mainboard ist einfach völlig ungeeignet für einen Gaming-PC, aus dem es stammte, oder für das was noch kommen wird.
Zusätzlich bin ich allgemein kein Fan von Micro-ATX, also wenn schon dann entweder wirklich kompakt – Das wäre dann Mini-ITX , oder richtig, das wäre dann ATX oder sogar E-ATX.
Micro-ATX ist so ein Kostenspar-Zwischending, das ist nicht meine Welt.
Bei den RAM-Slots hätte ich auch lieber vier statt zwei, auch wenn sich mehr als zwei bei CPUs mit Dual-Channel Speichercontroller meist schlechter übertakten lassen. Mehr RAM-Kapazität ist am Ende des Lebens von Hardware eigentlich immer wichtiger als Takt.
Kühlung?
Der Prozessorkühler ist für eine maximale TDP von 130 Watt ausgelegt, was ich für übertrieben halte.
Der i7-7700K ist mit 91 Watt TDP angegeben – auf dem Windows 10 Desktop schwingt die Lüfterdrehzahl permanent hoch und runter, mit jedem noch so kleinen Takt-Boost. Sehr störend. Bei Vollast wird der nur 92mm messende Lüfter dieses Kühlers auch zunehmend laut. Für einen kleineren i3 oder i5 Prozessor dieser oder der vorherigen Generation wäre das ein gut passender Kühler, aber nicht für das Topmodell mit diesen aggressiven Taktraten.



Ich habe die Bauteile im weiteren Verlauf getrennt voneinander weiterverwendet.
Auf den Mainboard werkelt jetzt ein um einiges passenderer i3-6100 Skylake-Prozessor, zusammen mit diesem Kühler. Daraus wurde ein weiteres Projekt, bei dem niedriger Idle-Stromverbrauch im Vordergrund stand – Der nicht vorhandene Turbo-Boost des i3-6100 war da sogar von Vorteil.
Was nun?
Der i7-7700K ist ein spezieller Prozessor und trägt einige Besonderheiten in sich – immerhin markiert Kaby Lake das Ende einer Ära.
Auf diese Besonderheiten wird im Verlauf dieses Projektes noch weiter eingegangen werden.
Geplant ist ein Overclocking-Projekt mit dieser CPU, wo aber (zum Glück) keines der anderen hier gezeigten Bauteile Verwendung findet.
Weiter geht es mit dem Ziel und den Spezifikationen im nächsten Beitrag.